Lungenkrebs

Lungenkrebs und Radon: Ursachen, Zusammenhänge und Schutzmaßnahmen

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die Exposition gegenüber Radon das Risiko für Lungenkrebs erhöht.
Radon wird als die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs nach dem Rauchen angesehen.

Lungenkrebs

 Foto: Anna Shvets, Pexels

Lungenkrebs durch Radon

Bei Lungenkrebs ist in vielen Fällen das Rauchen die Hauptursache. Es gibt jedoch auch andere Faktoren, die das Risiko für Lungenkrebs erhöhen können, darunter die Exposition gegenüber einer erhöhten Konzentration von Radon.

Radon ist allgegenwärtig und Teil der natürlichen Strahlung. Wenn jedoch eine erhöhte Radonkonzentration über einen längeren Zeitraum eingeatmet wird, kann es gefährlich für die Gesundheit sein, da die radioaktiven Partikel des Radons sich in den Atemwegen und Lungengewebe ablagern und dort ionisierende Strahlung abgeben.

Diese Strahlung kann das umliegende Lungengewebe schädigen und zu DNA-Schäden in den Zellen führen. Über einen längeren Zeitraum können sich diese genetischen Veränderungen ansammeln und zu unkontrolliertem Zellwachstum und der Entwicklung von Lungenkrebs führen.

Radon: nachweislich krebserregend

Sowohl das Internationale Krebsforschungszentrum (IARC) in Lyon, welches von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingerichtet wurde, als auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die deutsche Strahlenschutz-Kommission (SSK) bestätigen die krebserregende Wirkung von Radon beim Menschen.

Studien haben gezeigt, dass Radon das zweithäufigste Risiko für Lungenkrebs nach dem Rauchen darstellt. Es wird geschätzt, dass etwa 3–14% aller Lungenkrebsfälle weltweit auf Radon zurückzuführen sind.

Das genaue Risiko hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Höhe der Radonexposition, der Dauer der Exposition, dem Rauchverhalten und individuellen genetischen Faktoren.

Radon kann die DNA schädigen

 Foto: Gerd Altmann, Pixabay

Erste Anzeichen

Die Anzeichen von Lungenkrebs können je nach Stadium und individuellen Faktoren variieren.
Die häufigsten Symptome haben wir hier zusammengestellt:

  • Husten: Anhaltender oder sich verschlimmernder Husten, insbesondere wenn er blutig oder von Auswurf begleitet ist.
  • Atembeschwerden: Schwierigkeiten beim Atmen, Kurzatmigkeit oder das Gefühl von Engegefühl in der Brust.
  • Brustschmerzen: Schmerzen in der Brust, die sich beim Atmen, Husten oder tiefer Einatmung verstärken können.
  • Heiserkeit: Eine Veränderung der Stimme, anhaltende Heiserkeit oder Probleme beim Sprechen.
  • Gewichtsverlust: Unerklärlicher Gewichtsverlust ohne erkennbare Ursache.
  • Ermüdung: Chronische Müdigkeit, Schwäche oder allgemeines Unwohlsein.
  • Appetitverlust: Verlust des Appetits oder deutliche Veränderungen im Essverhalten.
  • Atemnot: Atemnot, die nicht auf körperliche Anstrengung zurückzuführen ist.
  • Wiederkehrende Infektionen: Wiederholte Atemwegsinfektionen wie Bronchitis oder Lungenentzündung.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch andere, weniger ernste Erkrankungen verursachen können, und es sich nicht zwangsläufig um Lungenkrebs handeln muss.

Dennoch sollte man bei anhaltenden oder ungewöhnlichen Symptomen einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn Risikofaktoren wie Rauchen oder eine erhöhte Radonexposition vorliegen. Frühzeitig erkannt, kann Lungenkrebs besser behandelt werden.

Stadien von Lungenkrebs

Lungenkrebs wird in der Regel nach dem Staging-System eingestuft, das Informationen über die Ausdehnung des Krebses und das Vorhandensein von Metastasen liefert. Es gibt verschiedene Stadien des Lungenkrebses, die auf unterschiedlichen Kriterien basieren, wie der Größe des Tumors, dem Befall der Lymphknoten und dem Vorhandensein von Fernmetastasen. Die genaue Stadieneinteilung kann je nach dem spezifischen Staging-System und der Art des Lungenkrebses (z. B. nicht-kleinzelliger Lungenkrebs oder kleinzelliger Lungenkrebs) variieren.

Im Allgemeinen werden die Stadien des Lungenkrebses wie folgt klassifiziert:

  • Stadium I: Der Tumor ist auf die Lunge beschränkt und hat sich nicht auf umliegende Gewebe oder Lymphknoten ausgebreitet.
  • Stadium II: Der Tumor hat sich in umliegendes Lungengewebe oder nahegelegene Lymphknoten ausgebreitet, aber nicht auf entfernte Organe.
  • Stadium III: Der Tumor hat sich weiter in nahegelegene Lymphknoten und/oder umliegendes Gewebe ausgebreitet.
  • Stadium IV: Der Krebs hat sich auf entfernte Organe oder Gewebe außerhalb der Lunge (Metastasen) ausgebreitet.

Diese Stadien können noch weiter unterteilt werden, um spezifischere Informationen über den Krebs zu liefern. Die genaue Stadieneinteilung erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren wie CT-Scans, MRT-Scans, PET-Scans und Biopsien. Die Einteilung der Stadien sowie Prognosen sollten unbedingt mit einem medizinischen Fachpersonal besprochen werden.

Schutzmaßnahmen

Es gibt verschiedene Schutzmaßnahmen, die ergriffen werden können, um das Risiko von Lungenkrebs im Zusammenhang mit Radon zu reduzieren:

Messung der Radonkonzentration: Regelmäßige Messungen der Radonkonzentration in Innenräumen sind der erste Schritt, um das Ausmaß der Belastung festzustellen.
Belüftung: Eine gute und regelmäßige Belüftung aller Räumlichkeiten kann helfen, die Radonkonzentration in Innenräumen zu reduzieren. Durch das Öffnen von Fenstern und Türen kann eine bessere Luftzirkulation erreicht werden, wodurch das Radon verdünnt wird.
Abdichtung von Rissen und Undichtigkeiten: Risse in Wänden, Böden und Fundamenten können Eintrittspfade für Radon sein. Durch das Abdichten dieser Risse und Undichtigkeiten kann Radon nicht mehr so leicht in die Innenräume eindringen.
Radonabsaugung: In manchen Fällen kann die Installation eines speziellen Radonabsaugsystems erforderlich sein. Diese Systeme ziehen das Radon aus dem Boden unter dem Gebäude ab und leiten es sicher nach draußen.
Radonsanierung und professionelle Beratung: Bei stark erhöhten Radonwerten ist es sinnvoll sich an einen Experten für Strahlenschutzsicherheit zu wenden, um eine individuelle und maßgeschneiderte Lösung zur Reduzierung der Radonexposition für ein jeweiliges Gebäude zu erhalten.
Rauchverzicht: Da Rauchen das Risiko für Lungenkrebs erheblich erhöht, ist es wichtig, auf das Rauchen zu verzichten oder das Rauchen in Innenräumen zu unterbinden, um die kombinierte Wirkung von Radon und Rauchen in Wohnräumen zu minimieren.

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