FAQs – die am häufigsten gestellten Fragen und Antworten

FAQs radonmessen

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Was ist Radon?

Radon ist ein radioaktives Gas und kommt überall in der Umwelt vor. Man kann es weder sehen noch riechen oder schmecken.
Radon entsteht im Boden als Folge des radioaktiven Zerfalls von Uran und Thorium, welches in vielen Gesteinen vorkommt. Durch Risse im Fundament oder durch die Bodenluft kann Radon sich in Innenräumen ansammeln.

Kann man Radongas riechen?

Nein. Radon kann man weder riechen noch sehen oder schmecken.

Radon gas

Foto: Thomas Stephan, Unsplash.com

Wie gefährlich ist Radon?

Atmet man Radon und dessen radioaktiven Zerfallsprodukte über einen längeren Zeitraum und in erhöhtem Maße ein, so stellt dies eine entscheidende Gefahr für die Gesundheit dar.
Während Radon fast vollständig wieder ausgeatmet wird, lagern sich die radioaktiven Zerfallsprodukten von Radon an das empfindliche Lungengewebe, wo sie weiter zerfallen und sogenannte Alphastrahlungen auslösen. Diese Strahlungen können das Zellgewebe in der Lunge schädigen und Lungenkrebs auslösen.

Ist Radon krebserregend?

Ja, Radon wurde nachweislich als krebserregend eingestuft von dem Internationalen Krebsforschungszentrum (IARC) in Lyon, der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sowohl dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und der deutschen Strahlenschutzkommission (SSK).
Radon, beziehungsweise dessen radioaktive Zerfallsprodukte, gilt nach dem Rauchen nachweislich als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland.
Berechnungen zufolge sterben etwa jährlich 2.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Radonexposition.

Welche Radonkonzentration sollte nicht überschritten werden?

Der im Strahlenschutzgesetz festgelegte Referenzwert für Wohnräume und Arbeitsplätze in Deutschland beträgt 300 Bq/m³ und sollte nicht überschritten werden. Falls Radonmessungen ergeben, dass die Radonbelastung über diesem Referenzwert liegt, sollten Sie die nötigen Maßnahmen ergreifen, um die Radonkonzentration zu verringern und ein sicheres und gesundes Umfeld zu schaffen.

Wie läuft eine Radonmessung ab?

Eine Radonmessung läuft folgendermaßen ab: Nachdem die Anzahl der erforderlichen Dosimeter ermittelt und bestellt wurde, erhalten Sie diese in einer radondichten Verpackung per Post. Beachten Sie die beiliegende Anleitung zur Registrierung und Positionierung der Radondetektoren. Die Radonmessung beginnt, sobald die radondichten Verpackungen geöffnet werden. Nach Ablauf der Messdauer vermerken Sie das Ende der Messung auf www.XXX(link to come) und senden Sie die Dosimeter zeitnah an unser Rücksendeadresse. Sobald die Radondosen bei uns im Labor eingetroffen sind, erhalten Sie nach 36 Stunden einen vollständigen Prüfbericht Ihrer Messungen per E-Mail. Mehr zum Ablauf einer Radonmessung finden Sie auf unserer Seite: Schutz vor Radon

Wie lange muss ich Radon messen?

Die Dauer der Radonmessung hängt davon ab wo Sie die Messung durchführen möchten (ob in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus oder am Arbeitsplatz) und ob Sie sich für eine Kurz- oder Langzeitmessung entschieden haben.
Kurzzeitradonmessungen haben den Vorteil recht schnell Ergebnisse zu liefern. Sie stellen jedoch nur eine kurze Momentaufnahme dar und dienen lediglich zur Abschätzung einer möglichen Strahlenbelastung. Die Messdauer bei Kurzzeitmessungen beträgt 10 bis 30 Tage.
Langzeitradonmessungen hingegen zeigen ein vollständigeres Bild der Radonkonzentration, da die Messungen über einen Zeitraum von 3 bis 12 Monaten ausgeführt werden. Diese Methode der Langzeitmessung ist deutlich aufschlussreicher, da sie ein genaueres Bild darüber gibt, wie hoch die durchschnittliche Radonbelastung in der Raumluft tatsächlich ist.

Wie und wann erhalte ich meine Messergebnisse?

Sobald die Dosimeter in unserem Labor eingetroffen sind, analysieren wir die Radondetektoren und schicken Ihnen nach 36 Stunden den vollständigen Prüfbericht per E-Mail zu.

Messergebnisse Radon

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Ist meine Wohnung und/oder mein Arbeitsplatz von Radon betroffen?

Radon ist allgegenwärtig, d.h. Radon befindet sich in der Raumluft von Wohnungen und Arbeitsplätzen. Ob ein bestimmtes Wohngebäude oder ein bestimmter Arbeitsplatz eine erhöhte Radonkonzentrationen aufweist und damit möglicherweise eine Gefahr für die Gesundheit darstellt, lässt sich nur durch eine Radonmessung bestimmen.

Radon Messung

Foto: Robert Kneschke, Adobe Stock

Welche Gebiete in Deutschland sind besonders stark von Radon betroffen?

Die Radonkonzentration in Deutschland ist regional unterschiedlich. Gebiete in der nördlichen Tiefebene weisen in der Regel niedrigere Radonkonzentrationen auf, während das Mittelgebirge, das Alpenvorland und Gegenden mit Gesteinsmoränen aus der letzten Eiszeit eine höhere Radonkonzentration aufweisen.
Das Bundesamt für Strahlenschutz stellt Karten zur regionalen Verteilung von Radon im Boden, in Innenräumen und im Freien bereit.
Siehe Link: BfS – Wie ist Radon in Deutschland räumlich verteilt?
Zu den sogenannten Radon-Vorsorgegebieten gehören Regionen, in denen der Referenzwert von 300 Bq/m³ in der Raumluft überdurchschnittlich häufig (etwa 3x so häufig als der bundesweite Durchschnitt) überschritten wurde. Die Bundesländer Baden–Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gehören zu den Radon-Vorsorgegebieten. Hier gelten erhöhte Anforderungen zum Schutz vor Radon, insbesondere für Neubauten und Arbeitsplätze.

Welche Maßnahmen muss ich bei einer hohen Radonkonzentration in der Raumluft ergreifen?

Wenn eine erhöhte Radonkonzentration in der Raumluft gemessen wurde, sollten geeignete Maßnahmen, wie zum Beispiel das regelmäßige Lüften sowie das Abdichten undichter Stellen in Keller und im Erdgeschoss ergriffen werden. Um die besten Lösungen für Ihre Bedürfnisse zu ermitteln, ist es wichtig eine professionelle Beratung und Überprüfung in Anspruch zu nehmen. Ob die getroffenen Maßnahmen zur Senkung der Radonkonzentration geführt haben, lässt sich nur durch eine erneute Radonmessung überprüfen.

Lüften

Foto: Pawel Czerwinski, Unsplash.com

Muss ich die Radondetektoren einschalten?

Nein. Sobald die Detektoren der radondichten Verpackung entnommen werden,
beginnt die Radonmessung. Bei den Detektoren handelt es sich um sogenannte
passive Radonmessgeräte, d. h. sie benötigen keine Stromversorgung.

Passive Radonmessgeräte, d. h. sie benötigen keine Stromversorgung.

Foto: Markus Winkler, Unsplash.com

Geben Radondetektoren Strahlungen ab?

Nein. Bei unseren Radondetektoren handelt es sich um sogenannte passive
Dosimeter. Die Radondetektoren sind ungefährlich, verursachen keine Geräusche
und geben keine Strahlung ab.

Radonmessen

Foto: Radonmessen.de

Wie macht sich Radon bemerkbar?

Im Prinzip macht sich Radon gar nicht bemerkbar, da man es weder riechen noch
schmecken oder sehen kann. Aufgrund dieser Eigenschaften ist es besonders
gefährlich, da man das Risiko einer erhöhten Radonkonzentration in Innenräumen
nicht unmittelbar erkennen kann. Atmet man jedoch eine erhöhte Konzentration von
Radon über einen längeren Zeitraum ein, so steigt das Risiko an Lungenkrebs zu
erkranken.

Gibt es ein Gesetz zum Schutz vor Radonstrahlung in Deutschland?

Ja, es gibt das Strahlenschutzgesetz. Und der Schutz vor Radonstrahlung ist im
Strahlenschutzgesetz geregelt. Um die Gesundheit von Menschen in Gebieten mit
erhöhter Radonkonzentration zu schützen, sieht das Strahlenschutzgesetz
verschiedene Maßnahmen vor. Als Richtmaß für eine erhöhte Konzentration von
Radon in Innenräumen ist ein Referenzwert von 300 Bq/m 3 im Strahlenschutzgesetz
festgelegt. Insofern dieser Wert überschritten wird, müssen geeignete Maßnahmen
ergriffen werden, um die Radonkonzentration zu senken.

Was muss ich bei einem privaten Neubau in Sachen Radon beachten?

Für private Neubauten besteht für Bauherren und Bauherrinnen die Pflicht, durch
bauliche Maßnahmen, wie zum Beispiel der Auswahl bestimmter Baumaterialien,
weitgehend zu verhindern, dass Radon in das Gebäude eindringen kann.
Mehr zur Strahlenschutzverordnung und den baulichen Maßnahmen können Sie hier
nachlesen.

Muss mein Arbeitgeber Radonmessungen durchführen?

Wenn ein Gebäude zum Arbeiten genutzt wird, sind die für die jeweiligen
Arbeitsplätze Verantwortlichen verpflichtet, die Konzentration von Radon an
Arbeitsplätzen im Keller und im Erdgeschoss zu messen. Dies gilt auch für
Kindergärten und Schulen. Wenn Messung ergeben, dass der Referenzwert von 300
Bq/m3 überschritten wurde, müssen geeignete Maßnahmen eingeleitet werden, um
ein sicheres Raumklima für die Mitarbeiter zu schaffen.

Wie gelangt Radon in Gebäude?

Radon kann durch Risse, Spalten oder Undichtigkeiten in der Bodenplatte, oder
durch erdberührte Wände eindringen. Oft sind daher die Räume im Keller (falls
vorhanden) und im Erdgeschoss am ehesten und am stärksten von einer
Radonbelastung betroffen. Radon kann sich jedoch auch über Treppenhäuser,
Leitungs- und Luftschächte im ganzen Gebäude und mehrstöckigen
Wohnkomplexen ausbreiten. Zudem kann eine erhöhte Radonkonzentration auch
durch das Leitungswasser oder bestimmte Baustoffe verursacht werden.

Was genau ist mit dem Radon Referenzwert gemeint?

Laut dem Strahlenschutzgesetz liegt der Referenzwert für Radon bei 300 Bq/m 3 . Das
bedeutet, dass dieser Wert nicht überschritten werden sollte. Ein Referenzwert ist
jedoch nicht gleichzustellen mit einem sogenannten Grenzwert. Der Unterschied
zwischen einem Grenz- und einem Referenzwert liegt darin, dass ein Grenzwert
nicht überschritten werden darf, während ein Referenzwert nicht überschritten
werden sollte.

Wie kann ich Radon zu Hause reduzieren?

Oft lässt sich die Radonkonzentration in Häusern und Wohnungen bereits mit sehr
einfachen Maßnahmen reduzieren, zum Beispiel durch vermehrtes Lüften sowie
Abdichten undichter Stellen zum Keller beziehungsweise zum Erdreich hin.
Sollte eine erneute Radonmessung keine Verbesserung der Radonkonzentration in
der Raumluft ergeben, so sind auch komplexere, bauliche Maßnahmen wie zum
Beispiel Lüftungssysteme und Radondrainagen möglich.

Kann ich Radon selbst messen?

Ja, Sie können ganz einfach und problemlos die Radonmessung mit unseren
akkreditierten Messgeräten selbst durchführen. Von der Vorbereitung bis hin zur
Ausführung der Radonmessung, lesen Sie hier Schritt für Schritt wie Sie eine
erfolgreiche Radonmessung durchführen.

Muss ich Radon zu Hause messen?

Nein, es ist nicht verpflichtend die Radonkonzentration in den eigenen vier Wänden
zu messen. Eine Radonmesspflicht gibt es allerdings in den sogenannten Radon-
Vorsorgegebieten für öffentliche Gebäude sowie für Arbeitsplätze. Dennoch ist es
zum eigenen Schutz ratsam, die Radonkonzentration zu Hause zu messen, um
sicher zu stellen, dass keine ernstzunehmende Gefahr durch Radonstrahlung
ausgeht.

Was bedeutet Bq/m3?

Bq/m3  steht für Becquerel pro Kubikmeter. Es ist die Einheit für die Angabe einer
Radon-Aktivitätskonzentration: Ein Becquerel entspricht einem radioaktiven Zerfall
pro Sekunde. Kubikmeter gibt den Bezug auf ein bestimmtes Volumen wieder. Die
Einheit beschreibt also, wie viele radioaktive Zerfallsprozesse in einer Sekunde und
einem Kubikmeter stattfinden.

Becquerel

Foto: Sharaf Maksumov, Shutterstock.com

Sind Räume in höheren Stockwerken immer unproblematisch?

Das kann man so leider nicht sagen. Die Wahrscheinlichkeit einer erhöhten
Radonkonzentration in Räumen von höher gelegenen Stockwerken (ab dem 1.
Stock) ist im Prinzip aber geringer als Räume, die im Erdgeschoss oder im Keller
sind. Allerdings können durch Lüftungsanlagen, Aufzüge und Treppenhäuser,
erhöhte Mengen an Radon auch in höher gelegene Stockwerke gelangen. Auch die
Bauweise und verwendeten Baumaterialien des Hauses oder Wohnkomplexes kann
eine entscheidende Rolle spielen. Radon kann sich also in allen Innenräumen und
Stockwerken anreichern. Die Konzentration von Radon lässt sich nur mithilfe einer
Radonmessung durch spezielle Radonmessgeräte ermitteln.

Haben Sie Fragen?

Wir beraten Sie gerne und beantworten Ihnen alle Fragen zum Thema Radon. Kontaktieren Sie uns noch heute.