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Erhöhtes Risiko für Lungenkrebs durch Radon

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das aus dem Zerfall von Uran in der Erde entsteht. Und Radon ist für viele Menschen eine unbekannte Gefahr. Es entweicht aus dem Boden und kann durch Risse, Spalten oder undichte Stellen in Gebäuden in die Innenräume gelangen, wo es sich ansammelt. Besonders in schlecht belüfteten Räumen kann die Konzentration von Radon schnell gefährliche Werte erreichen. Anders als bei anderen Umweltgefahren wie Luftverschmutzung oder Lärm gibt es keine sofort wahrnehmbaren Anzeichen: Radon ist geruchlos, farblos und geschmacklos. Doch gerade diese Unsichtbarkeit macht Radon so heimtückisch und oft unterschätzt.

Jährlich sterben Tausende Menschen in Deutschland an Lungenkrebs, der durch Radon verursacht wird. Es gilt als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs nach dem Rauchen und stellt damit ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Die Auswirkungen sind dabei oft langfristig und treten erst Jahre nach der Exposition auf.

Die aktuellen Berichte aus verschiedenen Medien wie der Tagesschau und SWR unterstreichen die Dringlichkeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen. Trotz gesetzlicher Vorgaben und Aufklärungsarbeit bleibt das Bewusstsein für diese Gefahr in der Bevölkerung gering. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die gesundheitlichen Folgen und praktische Schutzmaßnahmen, die uns helfen können, dieser unsichtbaren Gefahr entgegenzuwirken.

Gesundheitsrisiken: Lungenkrebs durch Radon

Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sind etwa 6,3 Prozent aller Lungenkrebstodesfälle in Deutschland auf Radonexposition in Innenräumen zurückzuführen. Das entspricht rund 2.800 Fällen pro Jahr. Besonders gefährlich wird es, wenn Radon durch undichte Stellen in das Gebäude eindringt und sich in schlecht gelüfteten Räumen ansammelt. „Raucher sind dabei doppelt gefährdet, da sich die Wirkungen von Radon und Tabakrauch gegenseitig verstärken“, betont die Tagesschau in einem ihrer aktuellen Berichte.

Im Jahr 2024 wurde die Problematik weiter untersucht, und neue Zahlen belegen, dass weiterhin tausende Todesfälle durch Radon verursacht werden. Die BfS-Daten zeigen, dass im laufenden Jahr schätzungsweise 3.000 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs durch Radon gestorben sind. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Maßnahmen zur Reduktion der Exposition zu ergreifen.

Die Belastung durch Radon variiert je nach Region erheblich. Bundesländer wie Sachsen und Thüringen weisen besonders hohe Radonkonzentrationen auf, während in Flächenländern wie Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen das Risiko geringer ist. In Regionen mit erhöhten Radonwerten wird ein überdurchschnittlicher Anteil von Lungenkrebsfällen verzeichnet, was die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen unterstreicht.

Radon auch Problem in Behörden und Amtsgebäuden

Die Problematik beschränkt sich jedoch nicht auf private Haushalte. Ein Fall in Ulm sorgte kürzlich für Schlagzeilen, als ein Behördengebäude aufgrund einer Radonbelastung, die den zulässigen Grenzwert um das Fünffache überschritt, vorübergehend geschlossen wurde. Laut SWR sind die betroffenen Mitarbeitenden derzeit auf andere Standorte verteilt. Dieser Vorfall verdeutlicht, dass auch öffentliche Einrichtungen nicht vor der Gefahr durch Radon gefeit sind und dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.

Der SWR hebt hervor, dass viele Behördengebäude, insbesondere ältere Bauten, nicht ausreichend gegen das Eindringen von Radon geschützt sind. Ohne gezielte bauliche Maßnahmen bleibt das Risiko für die Gesundheit der Mitarbeitenden bestehen. In seinem Bericht beschreibt der SWR detailliert, wie die betroffenen Mitarbeitenden in Ulm mit erheblichen Einschränkungen konfrontiert waren, bis alternative Arbeitsplätze bereitgestellt wurden.

Dieser Fall ist kein Einzelfall. Auch in anderen Behördengebäuden wurden bei Messungen kritische Radonwerte festgestellt, oft hervorgerufen durch undichte Fundamente oder mangelnde Belüftungssysteme. Der SWR zeigt auf, dass sich der Handlungsbedarf in öffentlichen Einrichtungen nicht nur auf technische Nachrüstungen beschränkt. Vielmehr seien umfassende Informationskampagnen notwendig, um das Bewusstsein bei Entscheidungsträgern und Mitarbeitenden gleichermaßen zu schärfen.

Besonders alarmierend: Ein Expertengremium des SWR stellte fest, dass in vielen Gebäuden mit hohen Radonwerten keine Gegenmaßnahmen getroffen wurden. Dabei sind die Gefahren seit Jahren bekannt. Der Bericht fordert, dass Kommunen und Länder finanzielle Mittel für bauliche Verbesserungen bereitstellen. Zudem sollen verpflichtende Messungen in allen öffentlichen Gebäuden durchgeführt werden.

Radonmessung – der erste Schritt zum Schutz vor Radon

Die Messung der Radonkonzentration in Innenräumen ist der wichtigste erste Schritt, um die Gefahren zu erkennen und wirksam zu bekämpfen. Die gute Nachricht ist, dass eine Radonmessung weder teuer noch kompliziert ist. Moderne Technologien ermöglichen es, mit minimalem Aufwand präzise Ergebnisse zu erhalten.

Passive Radonmessgeräte bieten eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, die Radonbelastung in Ihrem Zuhause oder am Arbeitsplatz zu überprüfen. Diese Geräte sind klein, wartungsfrei und erfordern keine Vorkenntnisse in ihrer Anwendung. Sie werden in den relevanten Räumen – wie Kellern oder Schlafzimmern – platziert und messen die Radonkonzentration über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Am Ende der Messperiode werden die Geräte zur Auswertung an ein Labor geschickt, das genaue und zuverlässige Ergebnisse liefert. Diese Methode ist besonders nützlich, um den durchschnittlichen Jahreswert der Radonbelastung zu ermitteln, der eine wichtige Grundlage für weitere Entscheidungen bildet.

Warum sollte man Radon messen?

Radon ist unsichtbar, geruchlos und geschmacklos – seine Gefahren bleiben oft unbemerkt, bis es zu spät ist. Doch gerade diese Eigenschaft macht es so wichtig, frühzeitig aktiv zu werden. Eine Radonmessung ist der einfachste und effektivste Weg, um festzustellen, ob eine erhöhte Belastung in Ihrem Zuhause oder am Arbeitsplatz besteht.

Ohne Messung gibt es keine Möglichkeit, das Risiko zu erkennen. Viele Menschen leben jahrelang unwissentlich in Umgebungen mit hohen Radonkonzentrationen, was langfristig das Risiko für Lungenkrebs erheblich erhöht. Die Auswirkungen sind dabei tückisch, da sie erst Jahre nach der Exposition sichtbar werden.

Eine Radonmessung gibt Ihnen Klarheit darüber, ob Handlungsbedarf besteht. Sollte die Messung keine erhöhte Radonkonzentration ergeben, können Sie beruhigt sein – es besteht kein Handlungsbedarf. Wenn jedoch der gesetzliche Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter überschritten wird, ist dies ein klarer Hinweis darauf, dass Maßnahmen zur Reduktion ergriffen werden sollten, um Ihre Gesundheit und die Ihrer Familie oder Mitarbeitenden zu schützen.

Der Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt Hausbesitzern, in Regionen mit bekanntlich erhöhten Radonkonzentrationen eine Radonmessung durchzuführen, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. Aber selbst in Regionen mit niedrigen Radonwerten kann es durch bauliche Gegebenheiten oder die Lage eines Gebäudes zu lokalen Überschreitungen kommen. Eine Messung ist daher nicht nur in bekannten Risikogebieten sinnvoll, sondern überall, wo Menschen längere Zeit in geschlossenen Räumen verbringen.

Maßnahmen zur Reduzierung von Radon

Wenn die Radonkonzentration über den empfohlenen Richtwerten liegt, sind verschiedene Maßnahmen notwendig, um die Belastung zu reduzieren. Regelmäßiges Lüften ist hierbei essenziell, selbst in der kalten Jahreszeit, da ein ausreichender Luftaustausch insbesondere in Kellerräumen und Souterrains die Konzentration des Gases deutlich senken kann. Eine weitere effektive Maßnahme besteht darin, Risse in Wänden oder Böden sowie andere undichte Stellen fachgerecht abzudichten, um den Zustrom von Radon aus dem Erdreich zu minimieren. In stark belasteten Häusern können zudem mechanische Belüftungssysteme eingebaut werden, die das Radon gezielt abführen und eine dauerhaft gesündere Raumluft gewährleisten.

Fazit

Radon mag unsichtbar sein, doch seine Gefahren sind real und schwerwiegend. Die Berichterstattung von Tagesschau, SWR und anderen Medien hat das Thema in den Fokus gerückt. Es zeigt die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Radon und seine Risiken zu schärfen. Regelmäßige Messungen, bauliche Maßnahmen und eine gute Belüftung können dazu beitragen, das Risiko erheblich zu reduzieren. Gerade in Regionen mit erhöhten Radonwerten ist es wichtig regelmäßig eine Radonmessung durchzuführen. Nur so können Sie sich vor den gesundheitlichen Gefahren schützen.

 

Radon Messgeräte für Einfamilienhäuser

Radon Messgeräte für Mehrfamilienhäuser

Radon Messgeräte für Arbeitsplätze und öffentliche Gebäude (wie z. B. Schulen)

 

Quellen:

SWR: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/was-ist-radon-102.html
Tagesschau: https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/radon-lungenkrebs-100.html